Vom 22. bis 28. September reisten die Parasolka-Vorstandsmitglieder in die Ukraine, besichtigten die vom Verein unterstützten Projekte und führten mit verschiedensten Partnerinnen und Partnern Koordinationsgespräche. Seit vielen Jahren kann sich der Verein bei seiner Arbeit auf die Unterstützung der Nichtregierungsorganisation CAMZ verlassen. Welch ein Glück, so engagierte, treue, mutige Partnerinnen und Partner vor Ort zu haben!
Die Koordinationswoche war mit verschiedensten Gefühlen verbunden. Emotional war das frohe Fest zum 15-jährigen Bestehen der Institution Parasolka. Der Wandel vom Zuhause für 25 Menschen zu einem Kompetenzzentrum für Menschen mit Beeinträchtigung kommt Schritt für Schritt voran. In den letzten Jahren kamen zusätzliche Angebote hinzu – von der Frühförderung, wo aktuell 16 Kinder und deren Familien betreut werden, über eine Tagesbetreuung für Externe bis hin zur Wohnschule für Menschen mit Behinderung, die nächstens eröffnet wird.
Auch in der Institution Vilshany, welche vom Verein ebenfalls unterstützt wird, gehen die Entwicklungen weiter. Das inklusive Ladencafé ist in Betrieb und dank «terre des hommes Deutschland» konnten zwei baufällige Gebäude in der Nähe saniert werden. Bald ziehen 24 der insgesamt 188 Bewohnenden in kleinere Wohneinheiten um. Die beengte Wohnsituation der Menschen in Vilshany ist jedoch nach wie vor prekär. Noch schwieriger ist der anhaltende Personalmangel. Die staatlich festgesetzten Löhne sind extrem tief und reichen kaum zum Überleben. Rund ein Viertel aller Stellen kann derzeit nicht besetzt werden. Das erschwert oder verunmöglicht leider viele Entwicklungen.
Tragisch ist nach wie vor die Kriegssituation, auch wenn die Gefahr in Transkarpatien aufgrund der geografischen Lage ganz im Westen der Ukraine gering ist. Die Frontlinie liegt weit über 1000 Kilometer entfernt. Der Krieg ist dennoch spürbar und auch sichtbar. In allen Dörfern und Städten, die der Vorstand besuchte, standen Gedenktafeln mit den Porträts von gefallenen Soldaten. Es schmerzte tief im Herzen, dass nach wie vor so viele jungen Männer in diesem furchtbaren und sinnlosen Krieg ihr Leben verlieren.
Trotz aller Schwere durften wir sehen, dass dank Unterstützung aus der Schweiz so viel Gutes bewirkt werden kann. Wir sagen von Herzen Djakuju!