Fachliche Zusammenarbeit und Ausbildung in den Bereichen Wohnen, Arbeit, Bildung, Therapie
Während Sowjetzeiten und auch später wurden Eltern nach der Geburt eines behinderten Kindes dazu gedrängt, ihr Kind an den Staat abzugeben. Versteckt vor der Öffentlichkeit wuchsen diese in abgelegenen Kinderheimen auf, ohne Kontakt zu ihren Eltern, ohne Zuwendung und Förderung. Beim Erreichen des Erwachsenenalters wurden sie in eine psychiatrischen Anstalt verlegt. Dort ist die Situation noch schlimmer. Die Idee, für junge Erwachsene aus Vilshany ein Wohnheim zu schaffen, kam vom Vorstand von NeSTU. Der ukrainische Staat hat zwar die Europäische Behindertenkonvention unterzeichnet und seine Gesetze laufend an die europäischen Normen angepasst. Sie sind auf dem Papier vorhanden. Aber in der Praxis ist davon wenig umgesetzt, es fehlt an Finanzen und Fachkräften.
Das Thema der Früherziehung ist wegen der angestrebten Deinstitutionalisierung in der Ukraine hochaktuell, heilpädagogische Früherziehung gibt es kaum. Kinder und Jugendliche mit einer Beeinträchtigung werden in den Familien belassen. Nach einer Hospitierwoche im März 2018 für ukrainische Fachkräfte in der Schweiz folgte ein weiterer Workshop in der Ukraine, an dem auch Oksana Lukach, Direktorin von Parasolka, teilnahm. Das Heim übernimmt – im Auftrag des Departements für Soziales von Transkarpatien – neu die Dienstleistung der Früherziehung in der Region Tjachiv.