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Als Fachkraft helfen

Die Fachpersonen aus der Schweiz werden jeweils sehnlichst erwartet und herzlich begrüsst. Entsprechend dankbar nehmen sie deren Anleitungen auf.

Wenn immer sich bei der Arbeit im Wohnheim Parasolka Bedarf zeigt, werden in der Schweiz passende Fachpersonen für einen meist fünf- bis zehntägigen Einsatz in der Ukraine gesucht. Immer wieder zeigt sich: Den theoretisch ausgebildeten Fachpersonen in der Ukraine fehlt es an praktischem Wissen und Erfahrung im Umgang mit behinderten Menschen. 

Dank guter Vernetzung können kompetente und engagierte Frauen und Männer für solche Freiwilligenarbeit gefunden werden. Nach der Eröffnung begleitete ein Heilpädagoge das Wohnheim während fünf Wochen. Wenig später motivierten zwei junge Lehrpersonen Mitarbeitende, Bewohnerinnen und Bewohner für Bewegung und Sport. Workshops im Filzen, Weben und Werken mit Holz schafften eine gute Basis für die verschiedenen Ateliers. Auch Workshops für die Mitarbeitenden in den Bereichen der Sozialpädagogik und Agogik angeboten.

Fachkräfte bringen Professionalität

Testimonials

Beat Hunziker

Beat Hunziker

Vorhandenes unterstützen und die positiven Anlagen verstärken, das versuchte ich in meiner Arbeit mit behinderten Kindern und Jugendlichen immer umzusetzen. Als sich die Möglichkeit bot, nach meiner Pensionierung in das Projekt Parasolka einzusteigen, sah ich dies als glückliche Fügung. Es ist überaus spannend, den Aufbau und Betrieb der Ateliers in Tjachiv und Vilshany begleiten zu können. Ich erachte es als Bereicherung, mit einem Team vor Ort praktisch tätig zu sein und die Planung weiterer Schritte mit den Verantwortlichen aufzugleisen zu können.

Henny Graf

Henny Graf

Ich fahre seit Beginn zwei- bis dreimal jährlich für Workshops in die Ukraine. Ich merkte bald: Die Vermittlung von theoretischem Wissen genügt nicht. Nur das praktische Vorzeigen von Musik, Versen und Bewegung zeigt auf, wie das gehen kann. Es berührt mich enorm, in welch kurzer Zeit Ziele erreicht werden konnten, für die es in der Schweiz Jahrzehnte gebraucht hatte. Es ist eine Bereicherung, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die an das Entwicklungspotential eines Menschen glauben, unabhängig vom Schweregrad seiner Behinderung.

Brigitte Berthold

Brigitte Berthold

Schon Kleinigkeiten können viel verändern. Bei meinem ersten Einsatz im Kinderheim in Vilshany war ich entsetzt und betroffen. Die Begegnung mit den vielen Kindern und ihren vielfältigen schweren Behinderungen war ein Schock für mich. Bald erkannte ich: Die Schwere der Behinderungen gehen teilweise auf Vernachlässigung, auf Mangel an Bewegung und äussere Anreize zurück. Viele der Betreuerinnen sind zwar engagiert, doch es fehlt ihnen an grundlegendem Wissen.

Marlis Kaufmann Hunkeler

Marlis Kaufmann Hunkeler

2010 führte ich den ersten Filzworkshop durch. Ich erkannte auf Anhieb die Möglichkeiten des Filzens. Die Arbeit mit den Händen und der farbigen Wolle macht Freude. Die Bewohnerinnen und Bewohner können verschiedene Gegenstände herstellen. Seither bin ich oft nach Transkarpatien gereist. Unsere Präsenz gibt den Betreuer:innen Bestätigung und den nötigen Motivationsschub. Die Bewohnerinnen und Bewohner sehen: Hier ist jemand, der mich nimmt, wie ich bin.

Barbara Schweingruber

Barbara Schweingruber

Als ich hörte, dass in einem Behindertenheim in der Ukraine mein Webstuhl willkommen wäre, zögerte ich nicht. Nach dem Transport nach Tjachiv reiste ich 2011 das erste Mal in die Ukraine. Unter Mithilfe der Bewohner von Parasolka wurde der Webstuhl eingerichtet und bald in Gebrauch genommen. Als ich feststellte, mit wie viel Freude die Bewohnerinnen und Bewohner im Webatelier arbeiteten, war für mich klar, dass ich das Projekt weiterhin begleiten und ausbauen möchte.

Silvia Zimmermann

Silvia Zimmermann

Ich durfte unter anderem mein Wissen an Kongressen in Kiew mit Angehörigen und Betreuungspersonen von Kindern mit Down Syndrom teilen. Wir beschäftigen uns mit dem Ausbau der Heilpädagogischen Früherziehung in der Ukraine. Mit Brigitte Berthold unterstütze ich die Fachpersonen der Frühförderstelle in Chachiv bei der Arbeit mit Kindern und Eltern. Gemeinsam unterrichten wir angehende Heilpädagoginnen und -pädagogen, sowie Physiotherapeutinnen und -therapeuten an der Uni Uzhhorod. Seit Februar 2022 konzentriert wir uns auf die Nothilfe und auf Online-Meetings für Fachpersonen, die sich um Kriegsverletzte kümmern.

Claudia Leu

Claudia Leu

Mein Einsatz hatte u.a. das Sitzen der Kinder in den Rollstühlen zum Schwerpunkt. Die Ergotherapeutinnen ergänzten die Rollstühle mit Tischen und kennzeichneten sie, damit die richtige Person im richtigen Rollstuhl sitzt. Auch die Lagerung in den Betten schauten wir gemeinsam mit dem Personal an. Den Kindern wurde teilweise selbsthergestelltes Spielmaterial abgegeben, damit sie Dinge selbständig erfahren und erkunden können. Angehende Studentinnen aus Uzhhorod, die zu Besuch weilten, vermittelten wir eine Weiterbildung in Heilpädagogik.

Chantal Moor

Chantal Moor

Mir gefällt die Möglichkeit, am Wandel in Osteuropa mitzuarbeiten. Seit 2015 reise ich ein- bis zweimal im Jahr nach Transkarpatien. Im Rahmen der Vision Vilshany 2020 befasse ich mich mit der Beschäftigung für die jungen, erwachsenen Bewohner:innen. Ich erfahre, wie schwierig es ist, die gewachsene Kultur in einer so grossen Institution zu verändern. Manchmal dauert es Tage, manchmal Jahre. Mich beeindrucken die Mitarbeiterinnen. Sie leisten unter harten Bedingungen eine äusserst anspruchsvolle Arbeit.